Freitag, 30. September 2016

Tagesablauf der Hostelkinder

Die Kinder haben einen strikten Tagesablauf im Hostel. Außer am Wochenende stehen sie morgens um halb 6 oder 6 Uhr auf, waschen sich, putzen Zähne und ziehen sich ihre schuluniform an. Um kurz vor 7 klingelt die Essensglocke. Die Kinder müssen sich getrennt, an einer Tür die Mädchen, an der anderen die Jungs, aufstellen. Wenn alle da sind und es ruhig ist betreten die Kinder die Essenshalle. Meist stehen die Teller schon bereit sodass jeder nach dem Gebet anfangen kann zu essen. Da es leider nicht genug Teller für alle Kinder gibt muss ein Teil warten bis die anderen fertig sind und die Teller abgewaschen und neu befüllt wurden.  Nach dem morgendlichen Brei und einer Tasse heißen Kakaos verlassen die Kinder die Halle und machen sich weiter fertig für die schule, welche um 8 Uhr beginnt. Außer für die Vorschule (welche um 12 Uhr endet) endet die schule täglich um 14 Uhr. Die Kinder kommen ins Hostel ziehen sich andere Kleidung an und haben Freizeit bis es um 15 uhr Mittagessen gibt. Zum Mittag gibt es meistens Pap oder Reis mit Soße und einem Stück Fleisch.  Nach dem Mittagessen wird Mittagsschlaf gehalten. Die Kinder dürfen in dieser Zeit nicht das Haus verlassen. Um ca 16 Uhr beginnt die Hausaufgabenstunde für die Kinder von der 1. Bis 4. Klasse. Alle Kinder müssen in einen Aufenthaltsraum kommen und ihre Hausaufgaben machen sowie den Betreuern (also Jacky und uns) vorlesen. Bis 6 Uhr haben alle Kinder Freizeit. Um 6 Uhr gibt es Abendessen, was meistens nur aus zwei Scheiben Toast mit Butter besteht. Nach dem Abendessen beginnt von 18:30 Uhr bis 20 Uhr für die älteren Kinder die Hausaufgabenstunde. In dieser Zeit müssen die jüngeren sich waschen und bettfertig machen und haben noch etwas Zeit zum spielen und lesen. Um 20 Uhr heißt es Bettruhe für die kleineren und waschzeit für die älteren. Um 21 Uhr sollten dann alle Kinder im Bett liegen.
An den Wochenenden gestaltet sich der tagesablauf nicht so streng. So gibt beispielsweise keine Hausaufgabenstunde und keine feste ins Bett geh Zeit. Die Kinder haben daher nur feste Essenszeiten und den Rest des Tages Freizeit.  Langeweile entsteht und oft werden Filme gezeigt oder Musik gespielt um die Kinder abzulenken. Der Verlauf des Tages ist natürlich nicht nur von dem Verhalten der Kinder sondern auch vom Betreuer abhängig.  So haben wir neben Jacky leider keinen Betreuer welcher sich wirklich für die Kinder interessiert und irgendwas mit Ihnen unternimmt. Teilweise werden die Kinder zur Bestrafung geschlagen, was in Südafrika eine Straftat ist aber dennoch immer wieder angewandt wird.

Das leben der Hostelkinder ist von einer strengen Routine bestimmt, ohne die man aber kaum 105 Kinder mit 2 Betreuern gebändigt kriegen würde.

Die Bilder zeigen in was für Umständen die Kinder hausen müssen. Es gibt massig Probleme, welche aber nicht unmöglich zu beheben sind.

Die Rolle von Religion in Südafrika

Direkt am ersten Tag als wir in unser neues Zuhause kamen bemerkten wir den strengen Umgang mit den Kindern und der Ausübung der Religion.  Vor sowie nach dem Essen wird bei uns im Hostel gebetet. In der Schule wird jeden Montag ein Assembley ausgeübt,  in welchem die Kinder beten und singen. Außerdem wird eine Ansprache der Direktorin gehalten. In der schule wird aber nicht nur in den Klassen vor dem Beginn der ersten Stunde gebetet sondern schon vor Beginn der Schule im Lehrerzimmer. Religion und Glaube wird in Südafrika groß geschrieben und es gibt kaum Menschen mit einer kritischen Ansicht in Bezug auf Gott. Außergewöhnliche Ereignisse werden mit der Hilfe Gottes erklärt und die Zuwendung und Unterstützung von jenem wird in etlichen Erzählungen bestätigt. Aber wieso halten die Menschen an einem Glauben so sehr feste der bei uns leider schon sehr veraltet und teilweise von modernen Erklärungen und Argumenten überholt wurde?
Es ist die Motivation zum weitermachen und die Rückgewinnung der verlorenen Energie die sie in Gebeten und Gottesdiensten finden. In einem Land in dem der größteil der Bevölkerung unfreiwillig am Existenzminimum lebt und kaum Aussichten auf eine bessere Zukunft hat ist jemand der ihnen halt gibt, in diesem Fall Gott, eine unglaublich wichtige stütze. Nicht nur der ärmere Teil der Bevölkerung glaubt an den Heiland sondern auch die wohlhabendere Schicht. Sie danken ihm, suchen Hilfe und Rat bei ihm.
Die Predigten sind unglaublich motivierend und erinnern die Leute daran zurück weshalb sie angefangen haben zu glauben, wofür es sich lohnt zu leben und für das zu kämpfen was man erreichen möchte. Gott wird Ihnen als Unterstützer und Hilfe zugesagt, an den sie sich in schweren Zeiten wenden sollen und der ihnen halt und Sicherheit geben soll. Für uns erscheint der glaube an gott teilweise als etwas utopischen, etwas unerklärliches aber für die meisten südafrikanischen Menschen ist er ein Teil ihres Lebens, ihrer Kultur und ihrer Zukunft. 

Die Auslegungen des christlichen Glaubens ist hier sehr weitläufig was zur Folge eine große Vielfalt an Kirchen mit verschiedenen Namen aber im Grunde dem selben Glauben hat. Es gibt eine Ng Kerk (von dem Holländern gegründete Kirche - bezieht sich ursprünglich auf die Konfession der ersten holländischen Siedler), die anglican church wurde von den Briten eingeführt und stark verbreitet. Weitere typische und Bekannte Kirchen sind die Römisch-katholische Kirche, die unabhängige schwarze Kirche, die Evangelisch-methofistische Kirche sowie dir Evangelisch-lutheranische Kirche.
Neben diesen Kirchen gibt es noch viele weitere mit verschiedenen Ausprägungen und Ausführungem des christlichen Glaubens. Diese Vielfalt der Kirchen macht sich auch in unserer kleinen Gemeinde bemerkbar.  Oppermans ist ein sehr überschaubares Dorf mit ca. 2000 Einwohnern (davon alleine 100 im Hostel, und einige vom umliegenden Farmen), dennoch besitzt das Dorf um die 15 Kirchen (eine genaue Zahl ist keinem so richtig bekannt :D) wir haben gelernt dass es nicht so einfach ist in Südafrika zu sagen ich bin Evangelisch oder katholisch, man muss es gut differenzieren. Es wird jedoch jede andere Glaubensrichtung (von den meisten) respektiert und so sind in Südafrika auch jüdische und Hindu Gemeinden sowie Muslime integriert.

Samstag, 3. September 2016

Bereits seit zwei Wochen auf der anderen Seite der Welt.

Hallo ihr Lieben,
Wie bestimmt einige von euch mitbekommen haben bin ich gut in Südafrika angekommen und lebe mich langsam ein. Da ich kaum WLAN habe kann ich meinen Blog leider kaum bzw. Momentan garnicht weiterführen. Ich schreibe aber schon fleißig Einträge und sobald wir Internet haben werden diese hochgeladen!  Meine Mitfreiwillige kann ihren Blog allerdings übers Handy führen und hält euch daher immer auf dem laufenden :)

Ihr Blog:
noraskleinesabenteuer@wordpress.com

Viel Spaß beim Lesen und hoffentlich bis bald! ☺